Infos von Matthias Mieves, Bundestagsabgeordneter der SPD, Kaiserslautern
Im kommenden Jahr wird für alle gesetzlich Versicherten automatisch
eine elektronische Patientenakte (ePA) eingerichtet. Sie ist eine zentrale
Anwendung des digitalen Gesundheitswesens.
Der Medikationsplan wird schlau. Alle Versicherten erhalten eine
weitestgehend automatisierte Medikationsübersicht. Damit können in
Zukunft ungewollte Wechselwirkungen von Arzneimitteln vermieden werden.
Solch eine Fehlmedikation ist verantwortlich für viele vermeidbar
vorzeitige Tode in Deutschland. Arzt, Patientin und Apothekerin wird so ein
Hilfsmittel an die Hand gegeben, das viele Leben retten kann.
Wie kann ich nein sagen?
Wir sehen die Vorteile für die
Gesundheit aller Menschen insgesamt
(in Berlin nennen sie das „Public Health“), aber auch für jede Einzelne.
Trotzdem kämpfen wir dafür, jeder und jedem die Möglichkeit zu geben,
sich abzumelden.
Die ePA bleibt freiwillig! Ich kann widersprechen, wenn ich sie nicht
möchte. Das soll bei der Krankenkasse, beim Arzt und über die
ePA-App möglich werden - natürlich auch telefonisch oder ganz ohne
Elektronik. Die Wege dazu werden noch ausgearbeitet, sie müssen aber
einfach und schnell sein. Ich kann dann der Erstellung, der Erfassung von neu
anfallenden Daten, dem Lesezugriff einzelner Ärztinnen oder der Spende
für Forschungszwecke widersprechen. Diejenigen, die sich
dagegen entscheiden, sollen jedoch nicht schlechter gestellt werden als
bisher.
Warum reicht die Papierakte nicht aus?
Es gibt Situationen, in denen bin ich nicht Herr über meinen Körper. Ich
kann verletzt sein oder bewusstlos, krank oder nach einer Narkose noch
nicht ganz wieder bei mir. In diesen Situationen kann ich Fragen meiner
Ärzte vielleicht nicht selbst beantworten oder sagen, wo die
Informationen liegen könnten. Die ePA löst dieses Problem.
Ich spreche viel mit Krankenhäusern, Ärztinnen, Rettungsdiensten und
Pflegekräften. Sie alle sagen mir, wie wichtig die ePA für alle ist und wie
wichtig auch, dass möglichst viele sie nutzen. Wir wissen, dass wir hier
Leben retten und Versorgung verbessern können.
Es gibt sehr viele Ideen, das Gesundheitssystem mit weniger
Papier und mehr Innovation zu gestalten, für fast jede ist die ePA eine
Grundvoraussetzung. Ich bin sehr stolz, dass wir diesen Weg endlich
zusammen gehen.